Als Kind hat sich jeder gefreut, wenn er zu Weihnachten eine Trommel geschenkt bekommen hat. Einige Eltern hingegen werden das bestimmt noch in schmerzlicher Erinnerung haben. Und auch in Spanien muss sich dieses Instrument in den Köpfen festgesetzt haben, denn am 20. Januar jeden Jahres feiert man in San Sebastian zu Ehren des Schutzpatrons der Stadt das Trommelfestival. Bei der La Tamborrada gibt es richtig was auf die Ohren, denn dann wird der Plaza de Constitucion zu einer wahren Trommelhochburg.

Es geht pünktlich um Mitternacht mit dem Aufziehen der Flagge los und ab da gibt es kein Halten mehr. Mittlerweile nehmen über einhundert Trommelgruppen an diesem Spektakel teil und ein Ende ist noch lange nicht in Sicht. Diese Gruppen ziehen dann 24 Stunden durch die Straßen von San Sebastian und trommeln, was die Stöcke hergeben. Verschiedene Lieder werden hier nach Lust und Laune getrommelt. Für Touristen kann das zweifellos sehr nervenaufreibend sein, für die Bewohner von San Sebastian ist es inzwischen schon zur Gewohnheit geworden. Denn die La Tamborrada blickt auf eine 100- jährige Geschichte zurück und erinnert an den Freiheitskrieg gegen Frankreich im Jahre 1808. Damals war es üblich sich zum Trommelfestival zu verkleiden, heutzutage erscheint man in Uniformen der napoleonischen Besatzerarmee, um darauf hinzuweisen, wo das Fest seinen Ursprung hat. Und auch für die Kleinen gibt es eine Tamborrada, an dessen Ende eines der Kinder neben einer goldenen Trommel, auch eine Medaille gewinnen kann.

Alle die jetzt denken, gut, dass wir unseren Urlaub in Hellin verbringen und nicht in San Sebastian, der sollte sich den Reiseführer nochmal genauer anschauen, denn nicht nur in San Sebastian feiert man die Tamborrada. In Hellin sind es sogar bis zu 25.000 Trommler, die hier durch die Straßen ziehen. Da hilft nur eine große Packung Ohrstöpsel und ein Fotoapparat, um dieses einmalige Erlebnis auch festzuhalten.