Region Navarra – das reiche Land

Navarra – das reiche Land

Navarra gehört zwar nicht zu den größten spanischen Regionen, ist aber eine der reichsten Regionen des Landes. das ehemalige Königreich Navarra beeindruckt durch grandiose Landschaften, verträumte Dörfer und nicht zuletzt durch seine Hauptstadt Pamplona der Ernest Hemingway ein ewiges Denkmal setzte.

Arellano, in Navarra

Arellano, in Navarra

Eine Region mit Geschichte

Durch seine exponierte Lage an den Grenzen zu Frankreich, Kastilien, Aragon und dem Baskenland, gehörte Navarra schon in der Vergangenheit zu den wichtigsten Regionen in Spanien. Im 9. Jahrhundert wurde Navarra zu einem bedeutenden Königreich, ab 1234 waren die französischen Nachbarn die Herren im Land und 1512 fiel Navarra an Kastilien. Heute ist Navarra eine Region die vor allem durch deutsche Unternehmen und Investoren zu einer der reichsten Regionen in Spanien wurde. Trotzdem hat sich Navarra seine Ursprünglichkeit bewahrt und es sind die vielen schönen Traditionen die Navarra so liebenswert machen.

Pamplona

Selbst Menschen die sich in Spanien nicht allzu gut auskennen, können mit dem Namen Pamplona sehr wahrscheinlich etwas anfangen. Der amerikanische Schriftsteller und Literaturnobelpreisträger Ernest Hemingway hat der Hauptstadt von Navarra in seinem Roman „Fiesta“ ein Denkmal gesetzt und noch heute ist Pamplona ein Ziel für Touristen aus aller Welt die „mit den Stieren laufen wollen“. Jedes Jahr am 6. Juli werden in Pamplona junge Kampfstiere durch die abgesperrten engen Straßen der Stadt bis zur Arena getrieben. Wer mutig (oder leichtsinnig?) genug ist, der zieht sich ein weißes Hemd an, bindet sich ein rotes Halstuch um und läuft mit den Stieren durch die Straßen. Verletzte und auch immer wieder Todesopfer sind dabei keine Seltenheit. Das Fest San Fermines, wie die Stierhatz offiziell heißt, hat in Pamplona eine sehr lange Tradition. Aber auch ohne dieses Spektakel ist Pamplona eine sehenswerte Stadt. Besonders beeindruckend ist die die alte Stadtmauer aus dem 16. Jahrhundert und auch die Kathedrale mit einem Mausoleum aus Alabaster ist sehenswert.

Faszinierende Landschaften

Navarra lässt sich in zwei Regionen aufteilen die eines gemeinsam haben: Sie bestechen durch ein grandioses Landschaftsbild. Im Norden erstrecken sich die Pyrenäen mit dem wunderschönen Baztán-Tal das ein ideales Ziel ist für alle die gerne wandern, klettern oder mit dem Mountainbike unterwegs sind. Im Süden liegt die weiten Ebenen von La Ribera mit den eindrucksvollen Schluchten von Hoces de Lumbier und Arbayun. So unterschiedlich wie die Regionen Navarras landschaftlich sind, so verschieden sind auch die klimatischen Bedingungen. Während im Norden ein eher feuchtes Bergklima vorherrscht, gibt es im Süden heiße trockene Sommer und relativ kalte Winter.

Carcar in Navarra

Carcar in Navarra

Dörfer und Städte

Wer in das Landesinnere von Navarra kommt, der wird dort verträumte kleine Dörfer finden, in denen die Zeit still zu stehen scheint. Aber auch die kleinen Städte der Region beeindrucken noch heute durch ihre mittelalterlichen Zauber. Besonders das 1090 erbaute Städtchen Estella ist sehenswert. Estella war einst der Sitz der Könige von Navarra und hat eine Altstadt die sich seit dem Mittelalter kaum verändert hat. Durch Estella wie auch durch die Hauptstadt Pamplona führt der historische Jakobsweg nach Santiago de Compostela.

Spanischer Flamenco

Jeder der sich für das Tanzen interessiert, wird den Flamenco kennen. Dieser leidenschaftliche und temperamentvolle Tanz gehört zu den Dingen für die Spanien gekannt ist.  Flamenco bedeutet übersetzt soviel wie Flämisch, was zunächst etwas verwunderlich erscheint, denn schließlich ist der Flamenco ein Tanz, der sich in Spanien großer Beliebtheit erfreut. Der Grund für diesen Namen lässt sich in der Geschichte der Spanier finden.

Die Geschichte

Im Jahre 1517 marschierte der spanische König Karl der V. mit seinen Truppen von den Niederlanden nach Spanien. Weil sie sich dabei nicht gerade vornehm benahmen, nannten sie die steifen Kastillier von nun an nur noch Flamenco, was zum damaligen Zeitpunkt soviel wie ungehobelt oder nicht freundlich bedeutete. Andere Quellen meinen, dass das Wort Flamenco aus dem arabischen stammen würde und soviel wie flüchtender Bauer heißt. Da der Tanz vor allen Dingen mit Zigeunern in Verbindung gebracht wird, würde diese Behauptung Sinn machen. Wie dem auch sei, Flamenco hat für jeden der ihn sieht, etwas durchaus Magisches.

Ein unvergesslicher Tanz

Die ständige Wiederholung des immer gleichen Tones hat etwas Beschwörendes und wenn dann dazu noch gesungen wird, kann man nicht anders als der Melodie zu lauschen. Dabei ist es beim Flamenco nicht einmal wichtig, dass man gut singen kann. Das Einzige was wirklich zählt, ist der Ausdruck. Der Sänger muss seine Emotionen in den Liedern wiedergeben können, von tiefem Hass bis hin zu schmerzhaften Liebeserfahrungen muss er jede Gefühlslage vermitteln können. Viele Menschen die sich dem Flamenco verschrieben haben, sagen dass der Flamenco Künstler über das Duende verfügen muss, was soviel bedeutet wie Geist oder Dämon. Erst wenn dieser Geist den Künstler gefangen nimmt, kann dieser seine Darbietung perfekt machen und so das Publikum überzeugen.

Viele Variationen

Es gibt mehr als 50 verschiedene Palos für den Flamenco. Palos das sind eigene Rhythmen, aus denen dann auch immer wieder ein anderer Tanz entsteht. Man kann die Palos in zwei Gruppen einteilen. Die erste Gruppe nennt sich Flamenco Jonda und bringt die oben genannten, tiefen Emotionen zum Ausdruck. Der Flamenco Festero hingegen ist speziell für fröhliche Stimmungen bei Festen und Feiern gedacht.

Bildquelle: cornava, wikimedia