Ostern in Spanien – So wird es gefeiert

Dass die Spanier bekannt dafür sind ausgiebige Feste zu feiern, weiß man und so ist es nicht verwunderlich, dass man es auch an Ostern in Spanien so richtig knallen lässt.

Bereits am Ostersonntag finden in vielen spanischen Orten zahlreiche Prozessionen statt. Bei der Semana Santa, der Karwoche, nehmen diese Prozessionen den vielleicht wichtigsten Bestandteil ein. Überall bei den Prozessionen finden sich auch die Capillitas wieder, die treuesten Fans der Sementa Santa. Die Prozessionen laufen alle nach einem Muster ab, an das man sich in den verschiedenen Städten auch strikt hält. Für Touristen bietet sich dabei ein sehr gefühlvolles und tief gläubiges Bild. Statuen des auferstandenen Christus und der Jungfrau Maria sind an jeder Ecke zu sehen.

Semana Santa - Ostern in Spanien

Semana Santa - Ostern in Spanien

In dem Ort Elche werden sogar bedruckte Blätter, auf denen sich Heiligenfiguren und Bibelverse finden, von den Balkonen geworfen. Wenn die Prozession durch die Straßen zieht, dann findet man an vorderster Stelle immer das Leitkreuz, das die Prozession eröffnen soll. Hinter dem Kreuz gehen die Nazarenos del Cristo, die Büßer. Sie sind komplett vermummt und tragen Kerzen und kleine Holzkreuze mit sich. Hinter den Büßern kommen der Paso del Cristo, der erste Leidensweg Christi sowie eine Musikkapelle. Üblich ist es auch, dass man in Teilen von Madrid und Andalusien sowie dem Baskenland, am Ostersonntag eine Strohpuppe verbrennt, die Judas symbolisieren soll. Diese Puppe kann mit Feuerwerkskörpern gefüllt sein und wird meist mit Schüssen aus Gewehren oder Donnerbüchsen auf einem Scheiterhaufen entzündet.

In Katalonien gibt es den Osterbrauch, Caramelles zu singen. Das sind Stücke verschiedener Künstler, die auf den Straßen vorgetragen werden. Währenddessen sammelt man mit einem Korb unterschiedliche Lebensmittel ein. Wo wir gerade beim Essen sind, zu Ostern isst der Spanier je nach Region, für gewöhnlich Lamm, dazu Stockfisch sowie Tomaten und anderes Gemüse.

Die Mallorquiner ziehen es vor, am Ostermontag bei gutem Wetter zu picknicken. Dabei verzehren sie gerne Panades, Teigtaschen, die mit Fleisch, Fisch oder Gemüse gefüllt sind. In Valencia feiert man am Ostermontag am Strand. Man trifft sich, um spazieren zu gehen, Drachen steigen zu lassen und um eine Mona zu essen. Eine Mona ist ein Gebäck mit einem Ei in der Mitte. Dieses Ei wird nach einem Brauch an der Stirn eines Freundes aufgeschlagen und anschließend gemeinsam verspeist. Ostermontag ist auch der Tag, an dem sich die Spanier zu den Romerías aufmachen. Sie pilgern in Scharen zu den heiligen Schreinen, um Christus zu ehren.

In Murcia feiert man hingegen das Frühlingsfest, zu dem auch Touristen herzlich eingeladen sind, den Feierlichkeiten beizuwohnen. Bis spät in die Nacht wird hier getanzt, gesungen und gelacht. Ostern ist also ein besonderes Fest in Spanien, bei dem der Spaß im Vordergrund steht und das man sich als Besucher auf gar keinen Fall entgehen lassen sollte.

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