Sevilla – Hauptstadt Andalusiens

Gassen in Sevilla

Enge Gassen in Sevilla

Die Stadt Sevilla ist Provinzhauptstadt Andalusiens sowie Sitz der Regierung und des Parlaments der Comunidad Autónoma de Sevilla (regionale Regierung). Seit fast 3000 Jahren schon besiedelt, zählt sie heute mehr als 700.000 Einwohner. Von Sevilla aus nimmt der Fluss Guadalquivir seinen Weg bis nach Sanlúcar de Barrameda an der Atlantiküste, wo er ins Meer mündet. Als antike Hafenstadt war Sevilla lebendiges Zentrum für den Überseehandel, heutzutage ist der Hafen weiterhin einer der aktivsten der iberischen Halbinsel.

Lebendige Geschichte

Die Legende sagt, dass die Stadt von dem griechischen Helden Herakles gegründet wurde. Die Einwohner werden als Sevillanos bezeichnet.

Das Ensemble der wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Sevilla, bestehend aus der Kathedrale, dem Giraldaturm, den Königlichen Alcazar Palast und dem Indischen Archiv, wurde 1987 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.

Handel und Tourismus in Sevilla

Sevilla ist ein Industrie- und Handelsplatz ersten Ranges und wichtiges Touristenzentrum. Die Stadt liegt zu beiden Seiten des bis hierhin schiffbaren Guadalquivir in einer weiten, fruchtbaren Ebene. Die unzähligen Türme schaffen die besondere Silhouette Sevillas.

Die eigentliche Stadt liegt auf dem östlichen Ufer des Guadalquivir und ist von den Vorstädten Los Humeros, Cesteria, Baratillo, Carreteria, Resolana mit dem großen Hospital La Caridad, San Bernardo, San Roque y la Calzada und Macarena mit dem Hospital de la Sangre umgeben. Von der alten, mit 66 Türmen versehenen Ringmauer, die die innere Stadt umgab, sind nur noch Reste vorhanden. Am rechten Ufer des Flusses breitet sich noch die große Vorstadt Triana aus.

Die Griechen, die Römer, die Mauren – sie alle haben das Stadtbild geprägt und bis heute sichtbare Spuren hinterlassen. Viele Bauwerke haben eine sichtbare Vergangenheit und der maurische Einfluss ist bis heute überall unverkennbar und typisch für die Stadt.

In der Altstadt durchstreifen Sie ein Labyrinth enger Gassen. Besonders malerisch ist das Stadtviertel („barrio“) Santa Cruz. Immer wieder treffen Sie in Ihrem Urlaub in Sevilla auf prächtige Plätze: z. B. die Plaza de San Francisco oder der Konstitutionsplatz, die Plaza del Duque mit schöner Promenade, die Plaza de la Encarnación, der Museumsplatz und der Quemadero.

Die belebteste Straße ist die schlangenartig gewundene Calle de Sierpes. Dort finden Sie zahlreiche opulente, meist im altrömischen Stil erbaute Häuser mit schönen marmorverkleideten Höfen; im übrigen herrscht in der Altstadt der orientalische Stil vor. Die Gebäude haben fast durchgängig Flachdächer und sind dabei selten höher als zwei Stockwerke.

Die Vorstadt Triana ist seit 1852 durch eine eiserne Brücke mit der eigentlichen Stadt verbunden. Sevilla hat zahlreiche öffentliche Brunnen, die vorwiegend durch den unter dem Namen Canos de Carmona bekannten, aus 410 Bogen bestehenden antiken Aquädukt (von Julius Caesar erbaut) mit Wasser versorgt werden, und mehr als 130 Kirchen. Unweit der Kathedrale befindet sich das Museo del Baile Flamenco, das erste und einzige Flamencomuseum der Welt, eines der sehenswertesten Museen in Sevilla.

Gemauerte Geschichte

Unter den Gebäuden ist zunächst die Kathedrale Maria de la Sede hervorzuheben. Sie ist die größte gotische Kathedrale der Welt, die im 15. Jahrhundert an Stelle einer ehemaligen Moschee erbaut wurde. Entdecken Sie ihre fünf Schiffe, zahlreiche mit Kunstschätzen (Gemälde von Murillo, Velázquez, Zurbarán etc.) prächtige Seitenkapellen, bedeutende Glasmalereien, eine ungewöhnlich große Orgel und viele Grabmäler gekrönter und historischer Persönlichkeiten.

Daneben finden Sie die Giralda, ein markanter 97 m hoher viereckiger Glockenturm mit reichen Ornamenten und einem berühmten Glockenspiel sowie einer Marienfigur mit großer Wetterfahne auf der Turmspitze. Nebst dem so genannten Orangenhof ist sie das die einzigen Überbleibsel der ehemaligen Moschee, deren beachtliche Größe aber noch heute am Gesamtkomplex der Kathedrale erkennbar ist. Die Giralda wurde 1196 als Minarett der Moschee erbaut, mit einer Höhe von 82 m; der 32 m hohe Aufsatz in durchbrochener Arbeit kam 1568 hinzu.

Weitere Sehenswürdigkeiten für Ihren Urlaub: Der ebenfalls zum UNESCO-Weltkulturerbe zählende Alcázar , ein maurischer Palast mit prächtigen Sälen und Hallen und großen Gärten, die Börse mit dem berühmten Archivo General de Indias (drittes UNESCO-Welterbe in Sevilla), das Colegio de San Telmo (ehemals Marineschule mit vielen Kunstschätzen), die Casa de Pilatos, der Torre del Oro („Goldturm“), ein zwölfeckiger Turm am Guadalquivir (Sitz des Hafenkapitäns), das Hospital de la Sangre mit seiner prachtvollen Front, das Hospital de Caridad, das Teatro de San Francisco und der erzbischöfliche Palast. Die Stierkampfarena ist ein ovales Amphitheater, welches 18.000 Menschen fasst und nach der Madrider Stierkampfarena in Las Ventas die größte Arena in Spanien ist.

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