Studium in Spanien – Studieren wo die Sonne scheint

Welche Gründe gibt es für ein Studium in Spanien? Welche Fachrichtungen kann man in Spanien studieren? Lohnt es sich, in Spanien zu studieren? Wie ist das mit den Studienabschlüssen? Lesen Sie hier mehr zum Thema Studium in Spanien.

universtität Madrid

Universidad de Alcalá de Henares (Madrid)

Universitäten und Abschlüsse

Spanien hat das Bologna-Abkommen unterzeichnet, so dass seit 2010 alle Studienabschlüsse mit einheitlichem Bachelor- und Master-Abschluss europaweit anerkannt werden. Parallel dazu gibt es ein bilaterales Abkommen zur gegenseitigen Akzeptanz deutsch-spanischer Abschlüsse.

Wer in Spanien studieren oder arbeiten möchte, benötigt die offizielle Anerkennung seines Schul-, Berufs- oder Universitätsabschlusses. Die entsprechenden Formulare sind der spanischen Botschaft oder bei einem der spanischen Generalkonsulate in Deutschland zu bekommen und müssen bei der Bildungsabteilung der spanischen Botschaft eingereicht werden.

Für die Anerkennung von ausländischen Abschlüssen wird eine Gebühr erhoben. Ihre Höhe richtet sich nach der Art der Ausbildung und des Abschlusses, der anerkannt werden soll. Sie muss bereits bei Antragstellung entrichtet werden. Zu den Gebühren informiert das spanische Bildungsministerium.

Das akademische Jahr in Spanien beginnt Anfang Oktober und endet Anfang Juni und es gibt in der Regel keine Abschlussprüfung nach dem letzten Studiensemester.

Anerkennung der Studienabschlüsse aus Spanien in Deutschland

Unbedingt sollte man sich schon vor Antritt des Studiums in Spanien genau darüber informieren, wie und ob man seine im Ausland erbrachten Studien- und Prüfungsleistungen für sein deutsches Studium verwenden kann, bzw. wie die im Ausland erworbenen Abschlüsse und Studienleistungen (credit points) in Deutschland anerkannt werden.

Einige Universitäten haben inzwischen die neuen Abschlüsse, so genannte “Grados“ eingeführt. Dabei handelt es sich um Studiengänge die 4 Jahre dauern und 240 ECTS Punkte beinhalten. Wie weit die jeweilige Universität die Umstellung vollzogen hat, sollte man jedoch sicherheitshalber im Voraus prüfen.

An den über 70 spanischen Hochschulen „Universidades“ studieren derzeit mehr als 4.000 Deutsche. Inzwischen ist es anerkannte Tatsache, dass Spanien neben dem schönen Wetter eine international renommierte Hochschullandschaft mit hervorragenden Studiengängen bietet.

Steintafel vor der Universität Salamanca (Spanien)

Steintafel vor der Universität Salamanca (Spanien)

Hochschulrichtungen

Die Bildungseinrichtungen innerhalb der Universitäten unterscheiden sich vor allen hinsichtlich der angebotenen Studienprogramme und Abschlussmöglichkeiten.

Facultades
Klassische Fakultäten; sind bezüglich Studienangebot und –Verlauf am ehesten mit den deutschen Universitäten vergleichbar

Escuelas Técnicas Superiores oder Escuelas Politécnicas Superiores
Ingenieurwissenschaftliche Fakultäten; entsprechen in etwa den Technischen Hochschulen

Escuelas Universitarias
Einrichtungen, die nach 3 Jahren zu einem berufsqualifizierenden Abschluss führen.

Universitätskollegs und künstlerisch-musische Hochschulen
Die Abschlüsse heißen hier Licenciado oder Diplomado.

Das spanische Notensystem

Das spanische Notensystem ist ein wenig anders als wir es kennen. Benotet wird nach zehn Zahlen, die bestimmten Notenstufen zugeordnet sind.

Dabei ist – anders als in Deutschland – die Eins die schlechteste Note, ganz weit vorn dagegen die Zehn:

Matrícula de honor (10): Diese Note entspricht in Deutschland am ehesten einem “mit Auszeichnung“. Nur ganz wenige Studierende schaffen die Zehn, dafür bekämen sie immerhin einen Gratiskurs, für den keine Studiengebühr zu entrichten sind.
Sobresaliente (9): Entspricht dem deutschen “sehr gut“.
Notable (7/8): Die Note zwischen “gut“ und “befriedigend“ anzusiedeln.
Aprobado (5/6): Eher „ausreichend“
Suspenso (unter 5): Durchgefallen, die Prüfung muss wiederholt werden.

Unterschied zwischen “titulaciones homologadas” und “títulos propios“

Die so genannten „Titulaciones homologadas“ (licenciaturas, diplomaturas, ingenierías e ingenierías técnicas) sind vom spanischen Bildungsministerium anerkannt. Die „Títulos propios“ besitzen nur die Anerkennung der verleihenden Hochschule. Ihr Wert bezieht sich auf die Akzeptanz auf dem spanischen Arbeitsmarkt.

Studiengebühren in Spanien

Das Studium in Spanien ist gebührenpflichtig. Die Studiengebühren werden jedes Jahr neu festgelegt. Studiengebühren sind abhängig von der Zahl der Kurse, die man besucht und den damit verbundenen „créditos“.

Die jeweils aktuellen Zahlen werden im September im „ Boletin Oficial des Estado“ veröffentlicht. Sie liegen zwischen 500 und 850 Euro pro Studienjahr.

Neben den Einschreibungsgebühren muss man, um einen Abschluss machen zu können, nochmals Prüfungsgebühren von ca. 50 – 90 Euro addieren

Studieren an einer der privaten Hochschulen in Spanien kostet etwas mehr, durchaus bis zu 6.000 Euro für ein Jahr. Dagegen sind die staatlichen Universitäten gegenüber den deutschen fast billig: Je nach Uni, Studienfach und Semester variiert die Höhe der Studiengebühr. In Madrid kostet das erste Jahr Medizin 830 Euro, später werden es 1.400 Euro. Andere Fächer wie Philologie und Wirtschaftswissenschaften sind billiger. Für Studierende, die viele Geschwister haben gibt es Ermäßigungen. Neben den niedrigeren Lebenshaltungskosten ein weiterer Grund für ein Studium in Spanien.

Nützliche Seiten für Studenten die in Spanien studieren wollen

Bildquelle: Mariano-J, wikimedia